Affiliate-Marketing und das Recht:
Affiliate Marketing ist definitiv legal und ein legitimes Online Business Modell, sofern man sich hierbei an die Regeln hält. Aus rechtlicher Sicht gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten, damit weder Ärger noch Kosten entstehen.
Hinweis: Es handelt sich in diesem Artikel um eine persönliche Meinung und keine Rechtsberatung!
Kennzeichung von Werbung
Laut dem Gesetzgeber muss Werbung klar zu erkennen sein: Es besteht eine generelle Kennzeichnungspflicht bei der kommerziellen Kommunikation im Internet (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 des Telemediengesetzes).
Dieser Grundsatz gilt immer dann, wenn für die Werbung eine Gegenleistung stattgefunden hat. Werden Angebote verlinkt, für die ein Affiliate eine Provision erhält, wenn ein Produkt verkauft wurde, stellt eine solche Gegenleistung dar. Auch Warenproben oder verschiedene geldwerte Vorteile sind Gegenleistungen, die zu einer Werbekennzeichnung verpflichten.
Doch warum gibt es diesen Paragraphen?
Ein Besucher bzw. Leser soll klar unterscheiden können, was Werbung ist und was nicht. Diese Regel soll eine klare Trennung von informellen Content und Werbung und gewährleisten. Somit sollen Nutzer vor verschleierten Werbemaßnahmen geschützt werden, die neutral bzw. „falsch“ interpretiert werden.
Auf einer solchen Basis darf ein Besucher also nicht zu einem Kauf oder dem Abschluss eines Vertrages verleitet werden, den er auf einer anderen Grundlage nicht getroffen hätte.
Als Affiliate hat man ein Interesse daran, dass der eigene Link nicht nach Werbung aussieht oder als solche zu erkennen ist.
Ob Affiliate-Links gekennzeichnet werden müssen, darüber scheiden sich die Geister. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfehle ich es auf jeden Fall.
Informationspflichten
Auf jeder Afiliate Seite müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Informationspflichten eingehalten werde. Vorhanden sein müssen ein Impressum sowie die Datenschutzerklärung. Beide Elemente können schnell und einfach mit z.B. dem kostenlosen Tool www.e-recht24.de über den Rechtstext-Generator erstellt werden.
Urheberrecht
Man sollte darauf achten, dass man entweder die Erlaubnis hat, Fotos und Videos auf seiner Website zu nutzen oder diese einfach selbst erstellen. Eine sichere Variante ist z.B. die Nutzung von Bild-Widgets, wie sie Amazon im Partnerprogramm bereitstellt.
Lizenzfreie Bilder, die ncht gekennzeichnet werden müssen, gibt es unter anderem auf pixabay oder pexels.
Steuern
Alle auch noch so kleinen Affiliate Einnahmen müssen dem Finanzamt gemeldet werden.
Markenrecht
Da viele Begriffe als Marke geschützt sind, sollte man hier aufpassen.
Besonders die eigene Domain der Affiliate Seite sollte keine solcher Begriffe enthalten. Relativ sicher ist man hier, wenn Wörter aus dem allgemeinen Sprachgebrauch genutzt werden.
Die Richtlinien der Suchmaschinen beachten!
Viele Faktoren beeinflussen die Rankings in den Suchmaschinen. Einer dieser Faktoren ist die Anzahl und Güte von Verlinkungen auf eine Webseite. Für Suchmaschinen ist es daher wichtig zu wissen, ob ein sogenannter Backlink unbeeinflusst und aus freien Stücken gesetzt wurde.
Ein Backlink (auch Rückverweis genannt) ist ein Link von einer fremden, externen Seite zu einer anderen Seite. Suchmaschinen wie Google verwenden das Backlinkprofil als zuverlässigen Indikator, um die Seite im Ranking einzuordnen.
Hierbei gilt: Je mehr hochwertige Backlinks, desto populärer scheint eine Seite im Netz zu sein. Der Gedanke dahinter: Je häufiger von fremden Seiten per Backlink auf eine Seite verwiesen wird, desto besser, nützlicher oder interessanter muss diese Seite sein.
Steht hinter einem solchen Backlink eine Bezahlung bzw. ein anderer geldwerter Vorteil (wie Warenproben etc.), dann muss dies den Suchmaschinen in Form einer Auszeichnung des Links im Quellcode mitgeteilt werden.
Hierfür gibt es den sogenannten nofollow-Tag. Dieser weist Suchmaschinen darauf hin, dass dieser spezifische Link nicht für die Bewertung der Rankings genutzt werden soll, um ein negatives Ranking zu vermeiden.
Dies ist in den Google Richtlinien für Webmaster festgelegt.